Was bisher geschah 10-18

10. Kulturlandschaft Wachau

Noch ein Welterbe, das ich 1989 auf meiner Radtour nach Wien kennenlernte. Ein großer Teil meiner Reise führte an Flüssen entlang, so auch an der Donau, durch die Wachau mit dem imposanten Kloster Melk.

Wachau
Kloster Melk

Damals war die Landschaft noch nicht Teil des UNESO Welterbes, das geschah erst im Jahr 2000. In der Wachau wurde 1908 eine archäologische Sensation entdeckt: die Venus von Willendorf, eine fast 30.000 Jahre alte Frauendarstellung.

Abbildungen der üppigen Dame stufte Facebook übrigens 2017 als Pornografie ein und löschte sie… Glücklicherweise erkannte das Unternehmen später den Unterschied zwischen Kunst und Pornografie, entschuldigte sich und machte künftig „Ausnahmen“ für die Abbildung von Statuen…

11. Budapest

Ungarisch ist eine sehr schwere Sprache und sie klingt für die maximal Englisch / Französisch / Italienisch / Spanisch gewohnten Ohren handelsüblicher Touristen absolut unverständlich. Das tut dem Wohlfühlfaktor der schönen Stadt jedoch keinen Abbruch.

Ich habe Budapest zunächst auf beruflichen Reisen kennengelernt. Bei einem Firmenevent waren wir Schlittschuhlaufen auf der Open-Air-Eisbahn im Stadtpark – im Sommer ein idyllischer See. Eislaufen mit Blick auf die fantastische Kulisse der Stadt – traumhaft!

12. Vatikanstadt – Heiliger Stuhl

Der Vatikan ist der einzige Staat, der komplett zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Wenn Ihr den Ehrgeiz habt, mal ein Land komplett zu umrunden: Beim Vatikan schafft Ihr das in gut einer Stunde.

Fun fact: Das Zentrum der römisch-katholischen Kirche hat die weltweit höchste Kriminalitätsrate. Das liegt aber nicht an verbrecherischen Priestern, sondern an den Millionen Besuchern, deren Missetaten ins Verhältnis zur Einwohnerzahl von weniger als 1.000 Menschen gesetzt wird.

13. Historisches Zentrum von Rom

Colosseum

Alle Fotos Rom: Martin Schilling

Engelsburg
Basilika San Paolo fuori le mura

Ich war 2010 in Rom, um dort mit Freunden meinen 50. Geburtstag zu feiern. Wir haben drei Tage die faszinierende Stadt erkundet und dank eines einheimischen Führers, der uns die ganze Zeit begleitete, sahen wir auch eher unbekannte Orte und erfuhren vieles, was nicht Teil der touristischen Führungen ist. Meine Mutter hatte im Jahr zuvor eine Pilgerfahrt nach Rom gemacht und erzählte nach ihrer Rückkehr fast mehr von dem sympathischen Reiseführer, als von Rom… Dottore Ugo Matorelli ist ein stolzer Römer, spricht dank seiner deutschen Frau sehr gut Deutsch und hat die Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.

14. Speyerer Dom

Eigentliches Ziel meines Ausflugs nach Speyer war das Technik-Museum. Ansich schon eine Reise wert, wurde dort 2010 inmitten der Raumfahrt-Ausstellungsstücke die Carmina Burana von Carl Orff aufgeführt.

Natürlich nutzte ich die Gelegenheit auch für die Besichtigung des Speyrer Doms. Als größte erhaltene romanische Kirche der Welt wurde er 1981 in das UNESCO Welterbe aufgenommen. Fast 1.000 Jahre Geschichte haben sich in und um den Dom bisher abgespielt: Mittelalterliche Kaiser und Könige sind im Dom begraben, 1198 wurde Richard Löwenherz als Gefangener vor dem Dom an Kaiser Heinrich VI. übergeben; Helmut Kohl zeigte vielen ausländischen Staatsgästen stolz das beeindruckendste Bauwerk seiner pfälzischen Heimat.

15. Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin

Schloss und Park von Sanssouci

In Potsdam habe ich kurz nach der Wende einige Jahre immer wieder gearbeitet und die Stadt im noch nicht restaurierten Zustand kennengelernt. Heute ist sie ein Schmuckstück mit vielen sorgfältig renovierten Gebäuden. Sanssouci („Ohne Sorge“) ist immer wieder beeindruckend in seiner Weitläufigkeit,

Den Wiederaufbau des Berliner Schlosses habe ich von Anfang an mit Interesse verfolgt, vor allem wegen des darin geplanten Humboldt-Forums.

Es gab viel Gegenwind für das teure Projekt, das 2012 begonnen und 2020 fertiggestellt wurde, rund 400 Millionen soll es gekostet haben. Das Schloss war 1945 abgebrannt, die Reste wurden von der DDR-Regierung gesprengt, um 1970 den Palast der Republik zu errichten. Das asbestbelastete Gebäude wurde abgerissen und die Fassade des Schlosses neu aufgebaut. Und die Berliner Mitte sieht nun wieder so aus, wie man es von historischen Fotos kennt.

16. Hansestadt Lübeck

Dass ich Lübeck kennenlernte, verdankte ich meinem Elektroauto. Bei einer Rückreise von der Insel Rügen gab es 2021 an der A20 keine Ladestationen, als ich sie brauchte. Also musste ich von der Autobahn runter und nach Lübeck reinfahren, um aufzuladen. Die Ladezeit konnte ich sehr angenehm mit einem Bummel durch die Stadt verbringen.

Neben dem must-have Marzipan und dem berühmten Holsten-Tor (ehemals auf unseren 50 Mark-Scheinen) begegnete mir dabei auch ein Kunstautomat: Kleine Kunstwerke für 2€.

17. Edinburgh Altstadt und Neustadt

Lange ist es her… 1978 reiste ich mit einer Freundin vier Wochen mit dem Interrail-Pass quer durch Großbritannien. Auch Edinburgh gehörte natürlich zu unserem Programm.

Nach unserer Reise habe ich ein Tagebuch mit vielen Bildern zusammengestellt. Edinburgh hat mich offensichtlich beeindruckt, es gibt vier Seiten mit Fotos, eine davon ist hier zu sehen.

18. Lake District

Auch der Lake District war ein Ziel auf unserer Reise 1978. Erinnern kann ich mich an nicht mehr als „war schön“. Auch das Reisetagebuch vermerkt nur den Besuch der Stadt Windermere, also vermute ich, wir waren am Lake Windermere. Der Lake District liegt in Nordengland und ist einer der Nationalparks Großbritanniens.

Was bisher geschah 1-9

952 UNESCO Welterbestätten stehen als potentielle Reiseziele auf dem Plan. Realistisch sind Stand heute nur 791, der Rest ist wegen Kriegen oder aus anderen politischen Gründen aktuell nicht zugänglich. Ok – auch das Atomtestgelände auf dem Bikini-Atoll gehört zum UNESCO Welterbe, ist als Reiseziel aber nicht unbedingt reizvoll…

Die meisten von uns haben schon ein paar Welterbestätten kennengelernt, vielleicht ohne sich dessen bewusst zu sein. Insgesamt 18 Orte, die zum Welterbe gehören, sind es bei mir. Und das sind sie – bleiben also nur noch 773 Ziele …

1. Klassisches Weimar

Weimar habe ich 2021 besucht. Eine Stadt, die Kultur an allen Ecken und Enden ausstrahlt. Das hat natürlich auch mit diesen beiden Herren zu tun: Goethe und Schiller. Die beiden Freunde haben viele Jahre bis zu ihrem Tod in Weimar verbracht. Fun fact: Ihr Denkmal zeigt sie gleich groß, im richtigen Leben war Goethe 1,69m groß, Schiller 1,90m…

Bild Goethe und Schiller
Weimar
Weimaraner

Dieser hübsche Kerl ist auch ein Weimar(an)er. Den Namen verdankt er der Tatsache, dass die Rasse ab dem 18. Jahrhundert am Weimarer Hof des Großherzogs Karl-August von Sachsen-Weimar-Eisenach gehalten wurde,

2. Kölner Dom

Dass Baugroßprojekte deutlich länger brauchen, als geplant, ist keine Erfindung unserer Zeit. Der Dom zu Köln schießt hier definitiv den Vogel ab: Sein Bau wurde 1248 in Auftrag gegeben, eingeweiht wurde er 1880… Die Arbeiten am Dom dauern allerdings bis heute an – und das ist auch gut so: Einer Legende nach wurde er vom Teufel verflucht, so dass seine Fertigstellung das Ende der Welt bedeutet!

Kölner Dom

Das Warten hat sich gelohnt: Es ist die aktuell dritthöchste Kirche der Welt und das Bauwerk überstand den Zweiten Weltkrieg praktisch unbeschädigt. Im Gegensatz zum Rest von Köln, dessen Altstadt zu 95% zerstört wurde.

Kinderfenster

Die Fassade zeigt einige skurrile Elemente: Im „Kinderfenster“ rettet ein Schutzengel ein Kind vor einem Auto. Und Hennes, das Maskottchen des 1. FC Köln ist ebenso als Figur zu sehen, wie Fußballer oder Tanz-Mariechen.

3. Museumsinsel Berlin

Zum ersten Mal war ich 1979 in Berlin, direkt nach dem Abitur. Vermutlich habe ich damals die Museumsinsel auch gesehen, sie liegt schließlich in der historischen Mitte.

Schifffahrt Museumsinsel

Anfang der 90er Jahre hatte ich oft beruflich in der Stadt zu tun, aber auch da habe ich keines der fünf Museen auf der Spreeinsel besucht. Seit dem bin ich aber Fan von Berlin und war in den vergangenen Jahren mindestens einmal dort. Unbedingt empfehlenswert: Die Stadt vom Wasser aus erkunden. Mein absoluter Favorit auf der Museumsinsel ist das Pergamonmuseum mit seinen unfassbar schönen Ausstellungsstücken wie dem riesigen Ischtar-Tor und der Thronsaalfassade aus dem Königspalast in Babylon.

4. Oberes Mittelrheintal

Mittelrheintal

Heimat, sozusagen – ich wohne im Hunsrück, das Mittelrheintal ist also fast vor meiner Haustür. Ich habe es mit den Füßen, dem Auto, dem Fahrrad und der Seilbahn (von Koblenz zur Festung Ehrenbreitstein) erkundet.

5. Nizza als „Winterurlaubsstadt an der Riviera“

Nizza

Als ich in Nizza war, hat mich nichts weniger interessiert als Kultur: Es war 1979, unsere Abschlussfahrt mit der Abiturklasse, Nizza lag auf dem Weg zu unserem Urlaubsort. Lido di Jesolo an der italienischen Adria, mit Sauerkraut bei Heike und einem Eis, von dem man betrunken werden konnte, soviel Alkohol war da drin.

2021 wurde Nizza mit seinen vielfältigen Landschaften, der einzigartigen Küche und der abwechslungsreichen Architektur als „Winterurlaubsstadt an der Riviera“ in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen.

6. Römisches Theater und der „Triumphbogen“ von Orange

Auch die französische Stadt Orange (ursprünglicher Name: Arausio) lernte ich auf unserer Abi-Fahrt kennen. Das Römische Theater ist mir tatsächlich in Erinnerung geblieben: Man fühlt sich wirklich 2.000 Jahre zurückversetzt, als sich hier die Zuschauer versammelten, um die Aufführungen anzusehen. Eine faszinierende Reise in diese Zeit kann man heute dort mittels Virtual Reality erleben.

7. Historisches Zentrum von Riga

Rathaus Riga

Riga besuchte ich Anfang der 2000er. Als Überraschung für meinen Lebensgefährten, den ich bei einer beruflichen Reise nach Lettland begleitete, nahm ich einige Wochen lang Einzelunterricht, um etwas Lettisch zu lernen. Sehr schwierig, denn das Lettische ist nur mit dem Litauischen verwandt. Bei vielen anderen Sprachen gibt es ja zumindest ein paar vertraute Worte – im Lettischen sind das nur einige aus dem Deutschen übernommene (z.B.: tante, niere, lustigs).

Unbedingt einen Besuch wert ist die riesige Markthallen von Riga: Sie fordert alle Sinne mit ihrer Vielfalt an Gerüchen, Farben und Geräuschen.

Die Altstadt von Riga ist wirklich zauberhaft, es gibt sehr viele gut erhaltene Jugendstil-Gebäude mit ihren zahllosen Verzierungen. Überraschung auf dem Marktplatz: Da grüßt wie in Bremen eine Roland-Statue. Und auch die Bremer Stadtmusikanten sind zu finden, vor der St. Petri-Kirche. Sie sind ein Geschenk der Stadt Bremen an Riga, das ebenfalls zu den Hansestädten gehört. Natürlich bringt es Glück, wenn man ihre Nasen reibt – deshalb glänzen sie so schön golden.

Bremer Stadtmusikanten Riga

8. Historisches Zentrum von Wien

Das war 1989 auch so eine verrückte Idee: In Wien gab es eine Ausstellung der in China gefundenen „Terracotta-Armee“, die ich sehr faszinierend fand. Also beschloss ich, eine Radtour dorthin zu machen. Nicht, dass ich zuvor regelmäßig Rad gefahren war… Immer in Erinnerung bleiben wird mir das Hotel Nordbahn: Der freundliche Rezeptionist meinte, ich könne mit meinem (ziemlich dreckigen!) Fahrrad einfach durch die Hotelhalle zum Abstellraum fahren, das ginge schneller.

Wien

Wien hat einfach etwas ganz besonderes. Mir hat die Donauinsel besonders gut gefallen, natürlich war ich im Prater, ich bin nicht mit einem Fiaker gefahren und ich habe die Wiener Werkstätten für mich entdeckt, die wunderschönes Kunsthandwerk herstellten. Vor einigen Jahren war ich nochmal dort wegen einer Impressionismus-Ausstellung in der Albertina. Diese Mal allerdings mit dem Zug – und Wien war immer noch schön!

9. Schloss und Gärten von Schönbrunn

Ein bisschen Sissi-Gefühl muss bei einem Wien-Besuch einfach sein. Und wo ginge das besser als in Schönbrunn! Für die berühmte Film-Trilogie aus den 50ern durfte allerdings innen in Schönbrunn nicht gedreht werden, das machte man im Studio. Zumindest aber mit echten kaiserlichen Möbeln aus dem Wiener Möbelmuseum.

Schönbrunn