Diese Woche pausiert die Reiselust – es ist einfach zu heiß! Auch wenn ich mich auf dem Weg zum UNESCO-Ziel in klimatisierten Bahnen oder meinem Auto fortbewegen kann, irgendwann kommt unvermeidlich der Moment des Aussteigens und Betreten des Backofens. Stattdessen ein Blick in die Zukunft.
Haken dran!
Dieses Jahr werden alle Ziele in Deutschland liegen. Insgesamt hat Deutschland 54 UNESCO Welterbestätten, davon sind sieben Gärten und Landschaften. 21 habe ich schon gesehen, 10 davon in den letzten Monaten im Rahmen meiner Welterbe-Touren. Eines hat sich auf jeden Fall bestätigt: Besucht man eine UNESCO Welterbestätte, gibt es immer etwas besonderes zu sehen! Es ist eine abenteuerliche Reise zu den Ideen der Baumeister der Vergangenheit, die zu ihrer Zeit Spektakuläres geschaffen haben, das uns auch heute noch begeistern kann oder sogar berühren. Es ist manchmal eine Sache des Geschmackes – wie in der barocken Residenz in Würzburg – und das Erlebnis hat nicht unbedingt etwas mit Gefallen zu tun, sondern mit Bewunderung für die Ideen und Fähigkeiten der Schöpfer.

Vorfreude auf exotischere Ziele
Ok – so manches, was ich bisher gesehen habe, ist irgendwie auch exotisch. Mir sträuben sich die Haare bei der Vorstellung, in einem der Gold- und Stuck-überladenenen Zimmern der Würzburger Residenz zu leben. Oder in einem gigantischen Industriekomplex wie der Völklinger Hütte zu arbeiten. Aber die beiden Hauptziele für 2026 sind definitv exotisch: Marokko und Japan! Beide sind selbst für einen (Ex-)Reisemuffel wie mich schon lange auf meiner Will-ich-hin-Liste. Marokko, weil ich die Farben und die Architektur sehr reizvoll finde. So reizvoll, dass ich vor zwei Jahren in meinem Garten einen orientalisch angehauchten Sitzplatz gebaut habe.


Und Japan wegen der Gärten. Die Gartenarchitektur, in der alles eine Bedeutung hat, faszinieren mich schon seit Jahrzehnten. Ich habe bestimmt zwei Dutzend Bücher zu Japangärten zusammengekauft und hatte immer geplant, einen kleinen Teil meines Gartens japanisch zu gestalten. Problem: Das kann ich nicht alleine machen, durch die Hanglage sind richtige Bauarbeiten erforderlich. Mein Versuch, einen Gartenbauer dafür zu finden, scheiterte. So ganz aufgegeben ist die Idee noch nicht, aber aktuell außerhalb des Machbaren.
Woran erkennt man, dass der Landschaftsarchitekt sich nicht wirklich mit japanischen Gärten auskennt? Er baut einen geraden Weg mit ein! Niemand würde das in Japan tun: geschwungene Wege sind der Schutz gegen böse Geister – die können nämlich nur gradeaus gehen.

Mit der Reise zu den UNESCO Welterbestätten in Japan – davon gibt es 24 – kann ich dann auch die Besichtigung einiger Gärten verbinden. Das fällt wirklich in die Kategorie „Ein Traum geht in Erfüllung“.
Was sonst noch geschehen wird
Garniert werden sollen diese beiden großen Reisen noch mit kleineren. Vermutlich wird es noch einige Ziele in Deutschland geben, die ich dieses Jahr nicht mehr schaffe, außerdem liegt England im wörtlichen wie übertragenen Sinn nahe. Vielleicht auch wieder in Verbindung mit Gartenkultur: Zum einen wollte ich schon immer mal auf die Chelsea Flower Show und zum anderen möchte ich das größte viktorianischen Gewächshaus der Welt sehen: In den Royal Botanic Gardens in Kew.

Großbritannien hat 35 Welterbestätten, darunter das berühmte Stonehenge. Das werden also mehrere Reisen werden, um sie alle kennenzulernen. Ich werde dabei sicher auch meine leichte Klaustrophobie auf die Probe stellen und mit der Bahn durch den Eurotunnel fahren. Kürzlich habe ich einen Bericht gehört, nachdem die Bahn eine direkte Verbindung von Frankfurt nach London plant – in nur fünf Stunden. Die Verwirklichung dürfte allerdings noch ein paar Jahre dauern, aber ich gehe davon aus, dass ich das irgendwann auch nutzen werde.
Jede Menge Grund zur Vorfreude, würde ich sagen!